Welches Buch zum Buchstaben "C" soll ich lesen?

Rezensionen

Rezension zu:

Ashes, Ashes von Jo Treggiari

*Inhalt*
Lucy hat es miterlebt. Die Seuche, die 99% der Menschen in kürzester Zeit dahingerafft hat. Das Sterben ihrer Eltern und Freunde. Tsunamis, monsunartigen Regenfälle, Erdbeben und die Dürre. Und sie hat es überlebt. Jetzt schlägt sich die 16jährige alleine durch, hält sich fern von Plünderern, Überlebenden der Seuche, die den Verstand verloren haben und erst recht den Sweepern, die mit ihren sauberen Schutzanzügen am Anfang die Kranken eingesammelt haben und jetzt jagt auf die wenigen Überlebenden machen. Ihr Alltag ist geprägt von gleichförmigkeit. Doch eines Tages wird sie von einem Rudel wilder Hunde verfolgt und sie rennt. Rennt, solange sie ihre Beine nach 13 Monaten voller harter Entbehrungen tragen. Als ihre Kraft sie verlässt, bleibt ihr nur eine Wahl: sie muss dem plötzlich aufgetauchten Aidan vertrauen, der ihr seine Hilfe anbietet. Sie folgt ihm in seine Gemeinschaft und merkt, dass es auch hier nicht sicher ist. Doch was haben die gut organisierten Überfälle der Sweeper auf das Camp mit ihr zu tun?

*Persönliche Meinung*
Ich fand das Buch sehr gut zu lesen. Klare Satzbauten, kein Perspektivwechsel und auch sonst keine "Auffälligkeiten". Die Geschichte wird einzig aus Lucys Sicht geschrieben und spiegelt nicht nur ihr eigentlich mit 16Jahren noch jugendliches Gemüt wieder, sondern man erkennt auch sehr schön, dass sie bereits einiges durchgemacht haben muss um so lange allein zu überleben und das sie dadurch schon eine gewisse Reife erlangt hat. Der Titel "Ashes, Ashes" ist für mich irgendwie völlig unpassend. Weder geht es um Asche in irgendeiner Form, noch hat ein wichtier Ort einen solchen Namen. Er ist völlig zusammenhanglos und für mich ist es ein Rätsel, wieso man diesen Titel gewählt hat. Etwas in Richtung "Survive" o.ä. wäre mMn passender gewesen.

Wer ein Buch mit seitenweisen Beschreibungen erwartet wieso die Seuche aufgetreten ist, woher die Naturkatastrophen kamen und was sie so alles angerichtet haben, wird enttäuscht werden. Ich für meinen Teil fand es sehr gut, das diese Aspekte "Nebensache" waren. Wer einmal genauer darüber nachdenkt wird mir zustimmen, dass ein Mensch, der etwas überlebt hat, dem milliarden Anderer zum Opfer gefallen sind und der jetzt rein ums Überleben kämpft einfach keine Zeit hat nach dem "Warum" zu fragen. Allerdings wartet das Buch auch nicht mit seitenlanger Aktion auf. Vielmehr spielt es die leisen Töne. Im letzten viertel des Buches geht es durchaus rasant her, aber bis man da angekommen ist, vergeht viel Zeit mit der Suche nach Wasser, der kleinen Liebesgeschichte, den damit verbundenen Kabbeleien, und dem Kennenlernen der Hauptprotagonistin. Das Ende kommt jedoch etwas zu aprupt. Fragen bleiben offen und man erwartet eigentlich noch eine gewisse Auflösung. Ein gekonnter Cliffhänger um Folgebände zu verkaufen ist es aber allemal.

*Fazit*
Die Umgebung bleibt ein wenig blass und die Story ist etwas eintönig. Aber komischerweise macht auch genau das den Reiz aus, denn es wirkt dadurch, dass nicht permanent etwas passiert, realistisch. Man kann sich gut vorstellen, dass es genauso passieren könnte und fühlt sich an reale Tsunamiopfer erinnert, denen es in machen Punkten wohl ähnlich gehen musste wie Lucy. Das Buch war sehr schön zu lesen und irgendwie habe ich plötzlich lust, mich mit dem Thema Überlebenstraining/-zubehör auseinander zu setzen ^^ .

Ich gebe eine klare Leseempfehlung für das Buch!

1 Kommentar:

  1. Ich selbst habe das Buch noch nicht gelesen, aber ich denke da Ashes, also Asche, ja mit Zerstörung zutun hat, passt es doch eigentlich schon. Also ein übertragender Sinn.

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